Der Silberfux
„Die Legende besagt, dass die Sonne hier die Tage in Gold taucht und dass die Träume in den Nächten silbern sind.“

Die Legende vom Silberfux

Es ist ein sagenhaft schöner Ort, an dem das Hotel Silberfux steht. Die Natur schuf hier einen Kraftplatz und beschenkte ihn mit dem Schönsten, das sie zu bieten hat: majestätischen Bergen, wohltuendem Heilklima, glitzerndem Schnee und dem Leuchten der Sonne. Ein Gebiet, das in seiner Einzigartigkeit geehrt und bewahrt wird. Die Legende erzählt, dass einst die Tiere des Waldes sich hier versammelt haben, um festzulegen, wer diesen magischen Ort bewachen und beschützen sollte.

„Demjenigen von euch, der sich durch besondere Taten auszeichnet, wird diese Ehre zuteil“, erklärte der Hirsch. Das energische Eichhörnchen drängte sich sofort vor. „Ich kann die besten Futtervorräte aufspüren, ich werde es euch beweisen“, rief es und zischte davon. „Ist das ein Wettbewerb?“, dröhnte der Bär. „Ich bin der Stärkste. Wollt ihr gegen mich kämpfen? Wer kämpft gegen mich?“ Er richtete sich auf, doch der Hirsch schüttelte nur sanft den Kopf. „Ich muss erst einmal nachdenken“, murmelte der bedächtige Dachs und machte es sich in einem Laubhaufen gemütlich. „Ich fühle mich dieser Aufgabe momentan nicht gewachsen“, schnaufte der Igel, der hin und her sauste, um seine Kinder am Davonlaufen zu hindern, „ich bin anderweitig beschäftigt, tut mir leid.“ Die Schmetterlinge, Hasen, Mäuse und Wildschweine schnatterten durcheinander, versuchten, sich hervorzutun und dem Hirsch zu erklären, wie besonders sie waren.

Nur der Fuchs machte ein paar Schritte zur Seite und spitzte die Ohren. Dann hielt er seine Nase in den Wind. Eindeutig. Er schnupperte noch einmal, hörte genau hin. Er zögerte, denn wenn er sich jetzt von der Versammlung der Waldtiere entfernte, würde er bestimmt keine Chance bekommen, dem Hirsch zu zeigen, dass er der Richtige für diese Aufgabe war. Er sah sich um. Er liebte diesen Ort. Er fühlte, dass hier die größten Schätze der Welt zuhause waren: Zufriedenheit, Entspannung, Gesundheit und Glück. Dann lief er los. Und kam gerade noch rechtzeitig.

Denn die Wanderer, die sich im aufziehenden Nebel verirrt hatten und deren Rufe der Fuchs vernommen hatte, steuerten geradewegs auf einen Abgrund zu. Der Fuchs überlegte. Vor den Menschen war er oft gewarnt worden. Doch er konnte nicht zulassen, dass sie sich in Gefahr begaben, sie, die nicht mit den Sinnen der Tiere ausgestattet waren. Rasch setzte er sich den Wanderern in den Weg, und als sie auf ihn aufmerksam geworden waren, führte er sie sicheren Trittes zurück. Dann verschwand er so schnell, wie er gekommen war. Er lief zurück zur Versammlung der Tiere, doch außer dem Hirsch war niemand mehr da. Enttäuscht ließ der Fuchs den Kopf hängen.

„Wer von uns ist es geworden?“, fragte er den Hirsch leise. „Wer bewacht diesen magischen Ort?“
„Derjenige von uns, der das Wohl der anderen über das eigene stellt“, antwortete der Hirsch.
„Und wer ist das?“
„Du.“
Der Hirsch beugte sich vor und berührte den Fuchs am Kopf.
Dort färbte eine Strähne seines roten Fells sich silbern.

„Fortan bist du der Silberfux“, sagte der Hirsch, „du gehörst hierher. Du ehrst die Natur, die Tiere und die Menschen gleichermaßen. Du bist klug, besonnen und hilfsbereit. Du weißt, dass die Sonne hier die Tage in Gold taucht und dass die Träume hier in den Nächten silbern sind.“ Der Silberfux nickte und nahm seine Aufgabe an.

Seit vielen, vielen Jahren sorgt er mit seiner scharfsinnigen, aufmerksamen und liebevollen Art dafür, dass dieser Ort in seiner friedlichen Energie erhalten bleibt. Seit diesem Zeitpunkt kommen die Menschen sogar von weit her, weil sie hier Ruhe, Entspannung und pures Glück finden. Und in manchen Mondscheinnächten, so heißt es, wenn man mit sich im Reinen ist und Frieden im Herzen hat, kann man ihn sehen, den Silberfux.